
Trotz, Wackelzahnpubertät und Pubertät
In all diesen Phasen kommst du an deine Grenzen. Wenn Kinder ihre Bedürfnisse massiv durchsetzen wollen und du mit liebevollen Worten nicht mehr weiterkommst, was dann?
Du merkst, die Wut, Ohnmacht und andere negative Gefühle langsam die Oberhand gewinnen. Viel zu häufig kommt es dann zu eskalierenden Situationen.
Die einen fangen an zu schreien, zu schimpfen und im schlimmsten Fall “knallt” es in Form von Schlägen.
Die anderen resignieren, geben nach und fühlen sich genauso schlecht wie die lauten Eltern.
Wie kommst du aus dieser Spirale wieder raus?
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
Setze klare Grenzen
angepasst an das Alter und Verständnis des Kindes
Kinder sind immer und überall auf ihren Vorteil bedacht. Hier ist es wichtig, klar zu sagen, was du willst. Erkläre mit einfachen Worten ohne Ausschmückung, was du in der entsprechenden Situation von deinem Kind erwartest.
Keine Hü-Hott Grenzen. Deine Grenzen sollten altersgerecht gelten und nicht nur für einen Tag gelten. Wenn du deinem Kind eine Grenze setzt, dann ist das nicht nur für den Augenblick. Beispiel: Nicht auf die heiße Herdplatte fassen gilt ja auch für den 5-Jährigen.
Gemeinsam und nicht alleine: Das “Familienspiel”, sprich das, was innerhalb deiner Familie als Richtlinie gilt sollten Eltern beide für richtig halten. Wenn dein Teenager dich fragt ob er beim Freund/Freundin übernachten will, dann ist es fatal, wenn ein Elternteil ja und der andere nein sagt. Sprecht euch als Eltern ab – ohne die Ohren der Kinder!
Eltern sind Vorbilder - immer
Vorbild sein
Kommt es zu vielen verschiedenen Eskalationen seitens des Kindes, dann reflektiert als Eltern wo ihr unklare Entscheidungen getroffen habt. Ist ein Elternteil eher streng und der andere neigt dazu schneller Zugeständnisse zu machen um einen Streit oder einen Trotz zu verhindern, schwimmt dein Kind. Es will und braucht den Schutz klarer Absprachen die auch gelten, wenn es dem Kind gerade nicht „in den Kram passt“.
Werte und Regeln vorleben.
Die eigenen Werte und die Werte des Partners passen in einer guten Beziehung zueinander. Gibt es hier große Differenzen, dann werden die aufgestellten Regeln schnell unklar. Hier hat dein Kind dann die Möglichkeit den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.
Die Regeln, die in deiner Familie aufgestellt sind, sollten für alle gelten – auch für die Eltern. Gibt es zum Beispiel die Regel: kein Handy beim Essen und du beantwortest bei Essen schnell eine WhatsApp, dann ist dies ein klarer Verstoß, der vom Kind realisiert wird. Also wird es dir nacheifern und auch das Handy beim Essen haben wollen.
Flexibilität - auch bei Grenzen
Grenzen können und werden sich ändern.
Mit dem Alter des Kindes werden Grenzen und Regeln anders werden. War noch für den 2-jährigen die Regel um 19 Uhr ist Bettzeit ist dies für den 10-jährigen sicher nicht mehr gültig.
Es ist also wichtig, dass du Grenzen und Regeln innerhalb der Familie dem entsprechenden Alter deines Kindes anpasst.
Auf die Entwicklung des Kindes eingehen.
Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Das können Eltern von mehreren Kinder hautnah beobachten. Daher ist es unsinnig sich an den Grenzen und Regeln anderer Eltern zu orientieren.
Warum überhaupt Grenzen setzten?
Das Wohl deines Kindes im Blick
Grenzen sind nicht nur Verbote oder Einschränkungen, sondern ein Rahmen, der dem Kind Orientierung und Sicherheit gibt. Kinder brauchen diesen Rahmen, um zu verstehen, was richtig und falsch ist, und um sich in der Welt zurechtzufinden. Indem du deinem Kind liebevoll konsequent Grenzen setzt, hilfst du ihm, seine Umwelt zu verstehen und Gefahren zu erkennen. Ein Beispiel: Das Verbot, auf die Straße zu laufen, schützt dein Kind vor schweren Unfällen. Diese Art von Grenzen zeigt deinem Kind, dass du es liebst und für seine Sicherheit sorgst.
Tipps, um dein schlechtes Gewissen zu überwinden
Als Eltern ist es oft schwer, „nein“ zu sagen, vor allem, wenn du das Gefühl hast, dein Kind damit zu enttäuschen. Doch erinnere dich daran, dass Grenzen zu setzen keine Lieblosigkeit bedeutet, sondern ein Akt der Fürsorge ist. Um dein schlechtes Gewissen zu überwinden, stelle dir folgende Fragen:
- Was ist langfristig das Beste für mein Kind?
- Wie würde sich mein Kind fühlen, wenn ich ihm immer alles erlaube?
- Welche Werte möchte ich meinem Kind mitgeben?
Erinnere dich daran, dass es nicht darum geht, immer die Zustimmung deines Kindes zu gewinnen, sondern es auf das Leben vorzubereiten. Liebevolle Konsequenz ist der Schlüssel.
Auf dem Weg zum harmonischen Miteinander
Ruhe bewahren und Grenzen halten
Es ist normal, dass Kinder ihre Grenzen überprüfen – und dabei auch mal laut oder wütend werden. Wichtig ist, dass du in solchen Momenten ruhig bleibst und nicht in einen Machtkampf verfällst. Tiefes Atmen, eine kurze Pause oder das bewusste Verlassen des Raumes können helfen, die eigene Fassung zu bewahren. So zeigst du deinem Kind, dass Konflikte auf ruhige Weise gelöst werden können. Gleichzeitig signalisierst du, dass die aufgestellten Regeln weiterhin gelten.
Positive Ablenkungsmöglichkeiten anbieten
Manchmal geraten Kinder in einen Zustand, in dem sie einfach nicht mehr kooperieren können. In solchen Situationen kann es hilfreich sein, ihnen eine positive Alternative anzubieten. Anstatt stur darauf zu bestehen, dass das Kind sofort sein Zimmer aufräumt, könntest du vorschlagen: „Lass uns zusammen eine kleine Pause machen, und danach räumen wir gemeinsam auf.“ Auf diese Weise wird dein Kind in die Lösung eingebunden und fühlt sich nicht einfach übergangen.
Dein Kind wird gesellschaftsfähig
Du zeigst den Rahmen
Jedes Kind ist einzigartig
Jedes Kind bringt seine eigene Persönlichkeit, Stärken und Herausforderungen mit. Deshalb ist es wichtig, individuelle Grenzen zu setzen, die zu deinem Kind passen. Ein Kind, das sehr selbstständig ist, braucht andere Regeln als eines, das noch viel Unterstützung benötigt. Indem du dich an den Bedürfnissen und der Entwicklung deines Kindes orientierst, schaffst du ein Umfeld, in dem es lernen kann, sich selbst und andere zu respektieren.
Individuelle Grenzen setzen
Die Gesellschaft stellt ebenfalls Anforderungen an Kinder, beispielsweise höflich zu sein, Regeln zu befolgen oder Rücksicht zu nehmen. Indem du deinem Kind solche Verhaltensweisen vorlebst und ihm erklärst, warum sie wichtig sind, bereitest du es darauf vor, sich in sozialen Kontexten sicher und angemessen zu bewegen. Grenzen wie „Wir warten in der Schlange, bis wir an der Reihe sind“ helfen deinem Kind, ein Gefühl für soziale Normen zu entwickeln.
Liebevoll Grenzen setzen – ein Gewinn für alle
Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung
Grenzen zu setzen stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind, wenn sie auf liebevolle Weise vermittelt werden. Kinder lernen, ihren Eltern zu vertrauen, wenn sie wissen, dass diese immer für sie da sind – auch in schwierigen Momenten. Ein konsequentes und wertschätzendes Verhalten signalisiert deinem Kind, dass du seine Bedürfnisse ernst nimmst, aber auch für Struktur sorgst. Gemeinsam könnt ihr so an Herausforderungen wachsen.
Glücklichere Kinder
Kinder, die klare Grenzen kennen, fühlen sich sicherer und geborgener. Sie wissen, dass sie nicht alleine die Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen müssen. Diese Sicherheit stärkt nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern auch ihre sozialen Kompetenzen. Kinder, die in einem liebevoll strukturierten Umfeld aufwachsen, haben es leichter, Empathie und Rücksichtnahme zu entwickeln.
Entspannte Eltern
Auch für Eltern sind klare Grenzen eine Erleichterung. Wenn Regeln und Werte in der Familie klar definiert sind, gibt es weniger Konflikte. Das schafft nicht nur mehr Harmonie im Alltag, sondern auch Freiraum für dich als Elternteil. Mit weniger Stress und mehr Struktur bleibt mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben – sowohl für dich als auch für die gemeinsame Zeit mit deinem Kind.
Liebevoll Grenzen zu setzen ist keine leichte Aufgabe, aber eine, die sich lohnt – für dein Kind, für dich und für die gesamte Familie.
Fazit zur liebevoll, konsequenten Erziehung
Liebevoll Grenzen zu setzen ist ein Balanceakt, der Geduld, Konsequenz und Einfühlungsvermögen erfordert. Es geht nicht darum, Macht auszuüben, sondern deinem Kind Orientierung und Sicherheit zu geben. Klare und altersgerechte Regeln helfen, Konflikte zu reduzieren und stärken die Bindung zwischen Eltern und Kind. Wenn du Ruhe bewahrst, flexibel bleibst und die individuellen Bedürfnisse deines Kindes berücksichtigst, schaffst du ein Umfeld, in dem sich alle wohlfühlen können. Grenzen bedeuten Schutz und Fürsorge – sie sind ein wichtiger Teil des liebevollen Miteinanders in der Familie.
Häufige Fragen zum Thema "Liebevoll Grenzen setzen"
Bleib ruhig und konsequent. Wenn dein Kind protestiert, ist das eine normale Reaktion, um die gesetzten Grenzen zu testen. Versuche, die Grenze in einfachen Worten zu erklären, und halte diese konsequent ein, auch wenn dein Kind wütend wird. Wichtig ist, dass du ruhig bleibst und keine Machtkämpfe eingehst. Alternativ kannst du deinem Kind eine Wahlmöglichkeit innerhalb der Grenze anbieten, z. B.: „Du kannst entweder jetzt deine Spielsachen wegräumen oder nach dem Abendessen – entscheide selbst.“
Bereits ab dem ersten Lebensjahr kannst du behutsam Grenzen setzen. Ein kleines Kind versteht zwar noch keine komplexen Regeln, aber durch klare Signale wie „Nein, das ist gefährlich“ oder „Das machen wir nicht“ lernt es allmählich, was erlaubt ist und was nicht. Wichtig ist, dass diese Grenzen liebevoll, aber konsequent kommuniziert werden, damit dein Kind sie als Orientierung wahrnimmt.
Unterschiedliche Ansichten können zu Verwirrung und Unsicherheit bei deinem Kind führen. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch als Eltern vorab abstimmt. Setzt euch gemeinsam hin und sprecht über eure Werte und die Regeln, die euch wichtig sind. Findet Kompromisse, die für beide Seiten akzeptabel sind, und präsentiert diese dann geschlossen vor eurem Kind. Einheitliche Grenzen geben eurem Kind Stabilität und verhindern, dass es zwischen den Eltern „vermittelt“.
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Autorin dieses Artikels
Hey, ich bin Anna

Als dreifache berufstätige Mutter weiß ich, wie turbulent dein Familienalltag sein kann.
In meinem Blog schreib ich Impulse damit dein Familien-Team mehr Gelassenheit im Alltag erfährt.