Kinderbilder im Internet
Die Risiken und 3 Tipps wie du sie minimieren kann
Anna Felizitas
Kinderbilder im Internet posten - die unterschätzte Gefahr.
Das Internet und Social Media hat unser Leben in vielen Bereichen revolutioniert und wir teilen heute mehr als je zuvor online. Vor allem Bilder und Videos von unseren Lieben, darunter auch unsere Kinder, werden oft geteilt. Doch was viele Eltern nicht bedenken, sind die möglichen Gefahren, die mit dem Veröffentlichen von Kinderbildern im Internet einhergehen. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Risiken und geben Tipps, wie man diese minimieren kann.
Den dazu passenden Social Media Beitrag von der Computerwissenschaftlerin Jessica Fritz möchte ich dir als Leserin nicht vorenthalten. Mit der Veröffentlichung ihres Beitrages ist Frau Fritz einverstanden:
Wusstet ihr, dass Pädophile nach diesen Hashtags auf Social Media Plattformen suchen: ****kids, Bathtime und Toilettraining?
Für uns harmlos wirkende Hashtags. Doch genau darauf warten diese Personen. Sie laden sich die Bilder herunter, bearbeiten sie teilweise und verbreiten sie weiter.
Wenn es ein Account ist, bei dem kommentieren erlaubt ist, und dies ist meistens bei Eltern-Accounts, dann locken sich Stalker und Pädophile gegenseitig mit Kommentaren auf diese Bilder.
Sie haben sich auf den verschiedensten Plattform eigene #socialmedia Netzwerke aufgebaut und teilen untereinander auch ihre Playlisten.
💡 Das teilen von Kinderfotos durch Eltern auf diesen Plattformen nennt man übrigens „Sharenting“.
Wenn meine Einleitung nicht schon dazu geführt hat, keine Fotos der Kinder mehr zu posten, dann hier die Gefahren im Detail:
🛑 𝗣𝗲𝗿𝘀ö𝗻𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗜𝗻𝗳𝗼𝗿𝗺𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻: Wenn Eltern Fotos und Informationen ihrer Kinder auf sozialen Medien teilen, könnten sie unbeabsichtigt persönliche Daten preisgeben, wie z.B. den vollständigen Namen, das Geburtsdatum, den Wohnort oder den Namen der Schule. Pädophile können diese Informationen nutzen, um ein Profil des Kindes zu erstellen und sich potenziell als jemand auszugeben, den das Kind kennt, um Vertrauen aufzubauen.
🛑 𝗚𝗲𝗼𝘁𝗮𝗴𝗴𝗶𝗻𝗴: Viele Fotos, die mit Smartphones aufgenommen wurden, enthalten Geotagging-Daten, die den genauen Standort der Aufnahme und Kinder preisgeben.🛑 𝗖𝘆𝗯𝗲𝗿𝗴𝗿𝗼𝗼𝗺𝗶𝗻𝗴: Pädophile können die Informationen, die Eltern auf sozialen Medien teilen, nutzen, um sich mit dem Kind vertraut zu machen und eine Beziehung aufzubauen. Indem sie sich über Hobbys, Interessen und Freunde informieren, können sie gezielt auf das Kind eingehen und dessen Vertrauen gewinnen.
Identitätsdiebstahl: Fotos und Informationen, die online geteilt werden, können von Pädophilen oder anderen Kriminellen verwendet werden, um die Identität des Kindes zu stehlen oder gefälschte Profile zu erstellen. Diese gefälschten Profile können dann für illegale Aktivitäten oder weitere Ausbeutung von Kindern genutzt werden.
🛑 𝗩𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗶𝘁𝘂𝗻𝗴 𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗶𝗻𝗱𝗲𝗿𝗳𝗼𝘁𝗼𝘀: Einmal online gestellte Fotos können leicht heruntergeladen, manipuliert und weiterverbreitet werden. Pädophile könnten Kinderfotos sammeln, verändern oder für illegale Zwecke verwenden.
🛑 𝗖𝘆𝗯𝗲𝗿𝘀𝘁𝗮𝗹𝗸𝗶𝗻𝗴: Pädophile nutzen soziale Medien, um Kinder online zu verfolgen, ihre Aktivitäten und Beziehungen zu überwachen und so mehr über sie herauszufinden. Dies kann es ihnen erleichtern, sich in das Leben des Kindes einzumischen oder potenzielle Schwachstellen auszunutzen.
💪 Gemeinsam können wir auf diese Gefahren aufmerksam machen, die für Kinder auf diesen #Plattformen vorliegen.
Beitrag von Jessica Fritz vom 22.03.2023
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7044188196015865856/
Die Privatsphäre der Kinder respektieren
Die Veröffentlichung von Kinderbildern im Internet wie Facebook, Instagram oder WhatsApp kann die Privatsphäre der Kinder verletzen. Je nachdem, welche Art von Informationen auf den Bildern zu sehen sind, können diese später für mögliche Peinlichkeiten oder negative Erfahrungen sorgen.
Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre und das Veröffentlichen von ihren Kinderbildern im Internet ohne ihre Einwilligung kann dies verletzen. Eltern sollten daher immer die Perspektive ihrer Kinder einnehmen und sich fragen, ob sie sich in dieser Situation wohlfühlen würden, bevor sie Bilder von ihnen online stellen.
Nichts ist peinlicher für unsere Kinder, wenn sie als Jugendliche auf ihr „Töpfchen-Foto“ von den Mitschüler*innen angesprochen werden.
Wir Eltern haben unsere Kindheit noch ohne Internet und Social Media verbracht. Daher ist es umso wichtiger, heute sorgfältig zu prüfen, was wir teilen.
Eine sehr interessante Diskussion findest du auf YouTube dazu.
Kinderbilder und der Gesellschaftliche Druck
Beispiel 1
Das Kindergarten Jahr neigt sich dem Ende zu und eine Fotografin oder ein Fotograf wird engagiert um ein Foto zum Andenken von der Gruppe zu machen.
Natürlich werden die Eltern gefragt, ob sie damit einverstanden sind, dass ihr Kind mit auf das Foto darf und ob das Gruppenfoto auf der Homepage des Kindergartens veröffentlicht werden darf.
Jetzt sind Eltern in der Zwickmühle:
zum Einen möchten sie mit den Fotos der Kinder verantwortungsbewusst umgehen und keine Kinderfotos in den Sozialen Medien veröffentlichen. Aber auf der Webseite ist da ok. Also willigen die Eltern ein.
Die Gefahr hierbei ist, dass nun der Ort an dem sich die Kinder befinden öffentlich einsehbar ist. So ist es Menschen möglich, das Kind ausfindig zu machen.
So what! Denkst du. Das machen ja alle!
Hierbei ist die Gefahr, dass zum einen sich Menschen mit besonderen Neigungen dem Kind nähern können, zum anderen das Bild heruntergeladen und in dunklen Kanälen veröffentlicht werden kann. Photo Shop macht sogar die Bearbeitung des Bildes möglich. – Willst du das wirklich?
Beispiel 2
Dein Teenager postet Fotos von sich und seiner Clique in den Sozialen Medien. Hier sind auch Fotos dabei, wo evtl. Alkohol im Spiel ist oder in Posen, die nicht wirklich für die Öffentlichkeit gedacht sind.
So habe ich es selber bei unseren Kindern in der Teenagerzeit erlebt.
Natürlich denkt sich der Jugendliche nichts dabei. Was soll schon passieren?
Keiner denk darüber nach, dass das Internet nichts vergisst und öffentlich geteilte Fotos für jeden sichtbar sind. So natürlich auch für zukünftige Arbeitgeber.
Die Folgen können hier gravierende Nachteile für einen Ausbildungsplatz oder die zukünftige Karriere bedeuten.
Hinzu kommt das Recht am eigenen Bild, wenn mehrere Personen zu sehen und auch noch getagt werden. Denn dann braucht es eine schriftliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Bilder.
Hierüber sollte mit den Jugendlichen dringend gesprochen werden.
Identitätsdiebstahl und Online-Betrug
Ein weiteres großes Risiko beim Veröffentlichen von Kinderbildern ist Identitätsdiebstahl und Online-Betrug.
Kinderbilder können von Betrügern missbraucht werden, um gefälschte Profile aufzubauen oder um an persönliche Daten zu gelangen. So können Cyberkriminelle leichter an Informationen kommen, die sie später für Identitätsdiebstahl oder andere kriminelle Aktivitäten nutzen können. Eltern sollten daher vorsichtig sein, welche Bilder sie online teilen und welche Informationen auf diesen zu sehen sind.
Manchmal benötigt es nur einen Klick, um diese Informationen auszuschalten. Schau in die Einstellungen von Smartphone und Digitalkamera, dort können diese Informationen deaktiviert werden.
Cybermobbing und Stalking
Cybermobbing und Stalking sind weitere potenzielle Risiken beim Veröffentlichen von Kinderbildern.
Diese können dazu führen, dass Kinder online gemobbt oder gestalkt werden, was zu ernsthaften emotionalen und psychischen Problemen führen kann.
Eltern sollten daher sicherstellen, dass sie keine Bilder online stellen, die ihre Kinder in einer verletzlichen oder peinlichen Situation zeigen könnten. Es ist auch wichtig, dass Eltern ihre Kinder darüber aufklären, wie sie sich online sicher verhalten können.
Besonders hier ist auf eine einfühlsame und offene Kommunikation zu achten. So haben unsere Kinder auch dann Vertrauen zu uns, wenn ihnen etwas unangenehmes oder peinliches passiert ist. Ebenso schafft es Vertrauen zu den Eltern, sollten sie Opfer von Cybermobbing werden.
3 Tipps, wie du ...
Wie du Kinderbilder sicher veröffentlicht
Tipp 1
➡️ die Privatsphäre-Einstellungen auf Social-Media-Konten so einzustellen, dass nur Freunde und Familie die Bilder sehen können
Tipp 2
➡️ keine Bilder von Kindern in intimen oder peinlichen Situationen zu posten.
Tipp 3
➡️ keine Informationen über deine Kinder online teilen, die für Betrüger oder Stalker nützlich sein könnten.
Fazit
Das Veröffentlichen von Kinderbildern im Internet kann eine Reihe von Risiken mit sich bringen.
Eltern sollten immer die Perspektive ihrer Kinder einnehmen und ihre Privatsphäre respektieren. Sie sollten auch vorsichtig sein, welche Bilder sie online teilen und welche Informationen auf diesen zu sehen sind. Durch diese Vorsichtsmaßnahmen können Eltern dazu beitragen, dass ihre Kinder online sicher bleiben.
Mehr zu dem Thema kannst du auch auf meinem YouTube Kanal finden.
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