Vier Bilder einer Trotzkind-Familie mit einem Pubertät-Kind im Kapuzenpullover.

Trotzkind und Pubertät….

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Anna Felizitas Krause

Besondere Zeiten fordern dich heraus...

... und bringen dich an deine Grenzen

Du möchtest wissen, wie du in unruhigen und spannungsgeladenen Zeiten gelassen bleiben kannst?

Das ist sind Zeiten, die dich gerne an deine Grenzen bringen. In denen du dich überfordert und vielleicht sogar alleine gelassen fühlst.

Dies können die Auslöser für eine solche Zeit sein:

Es gibt immer wieder Zeiten, in denen du als Mutter oder Vater besonders gefordert bist.

Das sind die Zeiten, die du als:

  • Trotzphase und Pubertät erlebst.

  • Spannungen verursacht durch Beruf, partnerschaftlichen Unstimmigkeiten

  • Unsicherheiten in Zeiten wie jetzt in der Pandemie, die unser Leben durcheinander bringen.

In diesen besonders stressigen Zeiten, erlebst du sicher auch, dass deine Nerven oft „blank“ liegen und du anders reagierst, als wenn du völlig in Harmonie und relaxt in dir ruhst.

In diesen Zeiten kommt es dann zu Eskalationen in Form von „sich anschreien“ und im Extremfall auch von körperlicher Gewalt.

Erstmal die gute Nachricht:

Jede Phase ist zeitlich begrenzt – also nicht von Dauer!

Um einem trotzenden Kind zu begegnen, ist dir bestimmt schon aufgefallen, dass weder gute Worte noch Schreien den Trotz unterbrechen können. Natürlich ist es lästig, sich einem schreienden und trampelnden – vor Wut auf den Boden werfenden Kleinkind zu stellen. Besonders, wenn dies in einem Supermarkt oder sonstiger Öffentlichkeit geschieht. 

Hier greifen dann die erlernten Programme: Was sollen nur die Leute von mir/uns denken.

Um dem trotzenden Kind zu begegnen, hast du mehrere Möglichkeiten.

Zum einen kannst du mit einer für das Kind unerwarteten Reaktion reagieren oder du kannst es schlicht und einfach ignorieren. In beiden Fällen wird das Kind sich schnell beruhigen, da es nicht die von ihm geforderte Aufmerksamkeit bekommt.

Beispiel 1

Mein Sohn hatte die Angewohnheit, sich bei allen möglichen Gelegenheiten, die nicht nach seiner „Nase“ gingen auf den Boden zu schmeißen und in ein wütend – lautes Gebrüll zu verfallen.

Als ich mich genauso verhielt (es war eine echt filmreife Szene) war er so perplex, dass der Trotz augenblicklich unterbrochen war und er diese Methode auch nicht mehr anwendete.

Sie war wohl zu wirkungslos für ihn geworden 😁

Ein Cartoon-Trotzkind, das mit offenem Mund schreit.

Beispiel 2

Meine jüngste Tochter wollte seinerzeit ein besonderes Stofftier in einem Kaufhaus haben, was ich jedoch nicht kaufte.

Dies war für sie der Anlass, sich mitten im Gang des Kaufhauses auf den Boden zu schmeißen und mit lautem Geschrei und wütendem Trampeln die Aufmerksamkeit der Kunden und Verkäufer auf sich zu ziehen.

Ich hab sie gewähren lassen und bin mit den Worten:

„Wenn du fertig bist, kannst du ja nachkommen. Ich gehe jetzt zum Auto und fahre nach Hause.“

liegen lassen und mich entfernt. Keine zwei Sekunden später ist die Kleine hinter mir hergekommen, mit einem schniefenden: „Warte, ich komm’ ja schon“.

Auch hier hat es nie wieder eine Wiederholung einer solchen Aktion gegeben.

Fazit: 

Statt mit Schreien oder schimpfen zu reagieren, einfach mal eine für das Kind ungewohnte Reaktion/Aktion machen.

Bei autoritärem Reagieren schaukelt sich die Situation schnell hoch. So wäre deine Laune im Keller und das Kind lernt, dass es dich durch Trotzreaktionen manipulieren kann. 

Viel zu oft geben Eltern nach, um des lieben Friedens willen. Diese Machtspiele sind für alle Beteiligten, sowohl Kind als auch Eltern kraftraubend und führen selten zu guten Ergebnissen.

Gelassenheit im Alltag zahlt sich für alle Familienmitglieder aus. 

Teenager und Eltern

Interessanter wird es, in der Pubertät

Eine Collage aus Trotzkind- und Pubertät-Bildern, die eine Familie im Gespräch zeigt.

 Pubertät ist, wenn die Großbaustelle im Kopf eingesetzt hat. 

Was bedeutet, dass alles, was du deinem Kind bisher an Werten und Erziehung mitgegeben hast, plötzlich infrage gestellt wird und dein Teenager dagegen rebelliert.

Das hat in der Entwicklung zum Erwachsen werden einen enormen Sinn. Denn in der Pubertät ist es wichtig für den Heranwachsenden, seine eigenen Werte und Möglichkeiten kennen und schätzen zu lernen.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich im Gehirn des Pubertierenden enorme Umbauprozesse stattfinden. Die Süddeutsche Zeitung hat dazu einen interessanten Artikel verfasst. 

Verstehen wir Eltern, was hier passiert, fällt es leichter dem Geschehen gelassen entgegenzuwirken. Sei dir sicher: Es wird besser. Die Zeit arbeitet für dich und dein Kind. 

Eine Collage aus Bildern von pubertierenden Mädchen, die auf ihren Handys Musik hören.

 

Wie kannst du also als Eltern (Mutter oder Vater) darauf reagieren, wenn der Rebell-Prinz oder die Rebell-Prinzessin sich nicht an die vereinbarten Regeln oder Werte der Familie hält?

Im Gegensatz zum Trotzkind hast du es jetzt mit einem selbständig denkenden Mitglied der Familie zu tun. 

Es ist also wichtig, nicht einfach nur die so gerne gebrauchte Floskel: solange du deine Beine unter meinen Tisch stellst….. zu nutzen, sondern auf die Bedürfnisse und Belange vom Jugendlichen und von dir einzugehen.

Hierzu sind offene Gespräche wichtig. Hör dabei genau hin – auch zwischen die Zeilen. Dein Kind braucht dich jetzt mehr als du glaubst. 

Frage deinen Teenager, warum er sich auflehnt. Was braucht er/sie genau jetzt und höre genau hin, was die Antwort ist!

Situation

Dein Sohn/deine Tochter möchte gerne auf eine Party.

Nehmen wir mal an, er/sie ist jetzt 14 und fühlt sich schon sehr erwachsen.

Die Party steigt jedoch erst ab 21 Uhr. Laut Jugendschutzgesetz kann die Jugendliche diese Party nur bis 22 Uhr besuchen. Eine Stunde Party ist natürlich inakzeptabel.

Das wäre selbst dir als Jugendliche zu kurz gewesen. Wie kann also hier der Kompromiss lauten?

Ein Verbot, die Party zu besuchen, stört sicher den gesamten Familienfrieden. Hast du eine Idee?

Hier treffen zwei „Fronten“ aufeinander:

Aus Sicht der Eltern:

Die Sorge um das Partygeschehen: Alkohol, Drogen, spätes Nachhause kommen, schulische Leistungen, welche Jugendlichen treffen hier aufeinander usw.

Aus Sicht des Teenagers:

Spaß, Freunde treffen, Lachen, feiern, aus dem Tristes des Alltags entfliehen.

Lösungsansatz

Damit beide hier vernünftig aufeinander zugehen können, ist ein Gespräch, sachlich und verständnisvoll geführt, unumgänglich.

Sprich mit deinem heranwachsenden Kind über deine Ängste und Sorgen.

Ich bin sicher es wird nicht alles verstehen, sich aber durchaus ernst genommen und wertgeschätzt zu fühlen.

Der Kompromiss hier könnte lauten:

Ist die Party im Elternhaus eines Freundes stattfindet, dass du um 24 Uhr dein Kind abholst.

Startet die Party außerhalb, dass du aus dem Freundeskreis deines Kindes einer/m zuverlässigen 18-jährigen die Aufsichtspflicht überträgst und auch um 24 Uhr zur Abholung bereit bist.

Sicher fallen dir noch weitere Möglichkeiten ein, denn niemand kennt deine persönliche Situation so gut wie du.

Eine Collage aus Bildern, die die fröhliche und lebendige Atmosphäre einer Party einfängt.

3 Tipps, wie du ...

auf dein Kind reagieren kannst

Tipp 1

  • Altersgerecht
  •  sachlich
  • konsequent

Tipp 2

  • Erstmal tief atmen
  • was ärgert mich wirklich
  • was hättest du dir gewünscht

Tipp 3

  • Nicht über den Streit einschlafen (bis Abends klären!)
  • ruhig sprechen
  • keine Gewalt

Oft vergessen wir, was wir uns in ähnlichen Situationen als Kinder oder Jugendliche von unseren Eltern gewünscht hätten. 

Spüre nochmal in deine Kindheit/Jugend rein. So lässt sich Streiten oft vermeiden. 

Mit Fantasie und Liebe gelingt Erziehung und Familie gelassener. 

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