Eine entspannte und gelassene Familie sitzt zeitgemäß auf dem Boden vor einer weißen Ziegelwand.

Erziehung zeitgemäß – entspannt und gelassen

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Anna Felizitas

Erziehung zeitgemäß

Mythen und Methoden verunsichern Eltern

Erziehung ist doch ganz einfach, ich bin der Freund oder die Freundin meines Kindes und es kann machen, was es will. So oder ähnlich sind heute die Aussagen, die ich immer wieder in den sozialen Medien lese.
 
Doch da sind auch die Beiträge von verzweifelten Müttern, die nicht mehr weiter wissen. Ihre Kinder sind wütend, beschimpfen sie und es ist ihnen nicht mit Geld und guten Worten beizukommen.
 
Dabei sind die Mütter doch sehr bemüht. Sie üben sich in gewaltfreier Kommunikation. Lassen ihre Kinder an Entscheidungen, auch in Erziehungsfragen teilhaben und setzen den Kindern nur wenige Grenzen.
Schließlich möchten heutzutage Mütter und Väter ihren Kindern eine moderne und offene Erziehung zugutekommen lassen. Sie lesen Zeitschriften für Familien, studieren Bücher über moderne Erziehungsmethoden und fragen in den Gruppen der sozialen Medien, andere um Rat.
 
Und doch geht es zu Hause oft genug alles drunter und drüber. Die Kinder sind überhaupt nicht dankbar, dass sich die Eltern so viele Gedanken über sie machen. Im Gegenteil: die Kinder rebellieren, beschimpfen die Eltern und werfen sich mit Gebrüll auf den Boden. Ja, sie schlagen sogar nach den Eltern und werfen mit Gegenständen.

In der Erziehung läuft was schief

Warum unsere Kinder den Aufstand proben.

Eltern und Kinder sind in verschiedenen Situationen. Während du und dein/e PartnerIn als Eltern das Beste für eure Kinder wollen, suchen deine Kinder Halt und Struktur, um sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden. Kinder wollen und brauchen hier die Anleitung und Erfahrungen von euch als Eltern.
 
Jedes Zusammenleben, egal ob in der Kita, in der Schule oder im Beruf ist gewissen Regeln unterworfen. Kennt das Kind diese Regeln nicht, wird es schnell zum Außenseiter. Auch das selbstbewussteste Kind kann sich in eine Gruppe einordnen, wenn es die Regeln kennt.
Unsere westliche Welt richtet sich hier an den Gedanken, dass jeder Mensch ein Individuum ist. Eigene Gedanken und Werte verfolgt und sich dennoch den geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen der Gesellschaft verpflichtet fühlt.
 
Seit ihr als Eltern euch hier uneinig, verwirrt es das Kind und es kommt zum Aufstand. Dieser Aufstand ist vom Alter des Kindes abhängig. Während sich ein Kleinkind eher trotzig und schreien auf den Boden wirft, wird ein Teenager mit verachtender Kritik dir als Mutter und Vater reagieren.

Eltern - gemeinsam stark in der Erziehung

Erziehung zum selbstbewussten Kind.

Eine Hüh-Hott Erziehung verwirrt die Kinder. Hier wird das Kind immer den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Also den bequemsten Weg.
Daher ist es besonders wichtig, dass du dich über die Werte und Gepflogenheiten deiner Erziehung mit deinem Partner unterhältst und ihr einen gemeinsamen Nenner findet.
Der einfachste gemeinsame Nenner ist: Ein Ge- oder Verbot wird nicht vom anderen Elternteil infrage gestellt oder gar aufgehoben. Bist du mit der Entscheidung deines Partners nicht einverstanden, diskutiere dies bitte erst, wenn keine Kinderohren in Hörweite sind. Sucht hier unbedingt einen gemeinsamen Weg.

Werte unserer Gesellschaft sind die Grundlage der Erziehung

In unserer westlichen Gesellschaft ist es eben nicht erwünscht, dass wir mit den Fingern essen. Dies ist in anderen Kulturen jedoch üblich.
Wir haben eine ganz bestimmte Ethikstruktur, die wir unseren Kindern vermitteln.
Unsere Werte (in Deutschland) in der Erziehung unserer Kinder sind:
Autonomie, Achtsamkeit, Ehrlichkeit, Erfolg, Fairness, Fleiß, Freiheit, Nachhaltigkeit, Ordnungssinn, Pünktlichkeit, Respekt, Sicherheit, Teamgeist, Verlässlichkeit und Wertschätzung.
 
Lass diese Werte auch in deine Erziehung einfließen. Besonders der Teamgeist einer Familie ist ein Garant für eine gute Erziehung.
 
Wenn beide Elternteile im Team zusammen agieren, hat das Kind eine verlässliche und gute Struktur, an der es sich orientieren kann.
Auflehnen gegen diese Struktur ist völlig normal und auch wünschenswert. Denn nur so ist für das Kind ersichtlich, dass diese Struktur des Eltern-Teams funktioniert. Das gibt dem Kind Sicherheit.

Ab wann lernt ein Kind die Familien-Strukturen?

„Ach, lass mal. Das Kind ist ja noch so klein“ Eine Aussage, die dir zu einem späteren Zeitpunkt vor die Füße fällt. Meistens in der Zeit des Rubikon (Wackelzahn-Pubertät) oder Pubertät.
 
Kinder werden vom ersten Lebenstag an in die Familien-Struktur eingeführt. Auch mit Babys und Kleinkindern sind bestimmte Routinen und Rituale einer Familie für die Kinder ein verlässliches Zusammensein.
 
Ge- und Verbote begleiten unsere Kinder während ihrer gesamten Kindheit.

Beispiel 1

Dein Kleinkind spielt in der Küche, während du kochst. Es ist gerade so groß, dass es auf die Herdplatte fassen kann.

Erlaubst du es, dass es auf die heiße Herdplatte fasst – oder sagst du „Nein, nicht darauf fassen. Du verbrennst dich sonst!“

Dein Nein ist hier ein Schutz für dein Kind und doch ist es ein Verbot für das Kind.

Beispiel 2

Dein 12-jähriges Kind will mit seinen großen Geschwistern und deren Freunden zu einem Fußballspiel ins Stadion.

Würdest du ihm erlauben, mit den Großen zusammen Bier und Schnaps zu trinken oder einen Baseballschläger mitzunehmen?

Ich bin mir ganz sicher, dass du dies verbieten würdest. Und ganz sicher auch, dass du deine fast erwachsenen Kinder darauf hinweisen wirst, dass sie darauf zu achten haben, dass dem jüngeren Kind kein Alkohol oder Baseballschläger zu geben ist.

An diesen Beispielen wird dir sicher klar, dass eine liebevoll, konsequente Erziehung auch mit Ge- und Verboten einhergehen darf.

Ich zähle bis 3 und dann...

Sinn und Unsinn in der Erziehung

Lass uns kurz bei den Ge- und Verboten in der Erziehung bleiben. Hier ist es von besonderer Bedeutung, dass du diese klar und deutlich aussprichst und auch darauf achtest, dass deine Anweisungen eingehalten werden.
 
Natürlich wird dein Kind versuchen, diese Anweisungen zu umgehen oder gar zu untergraben. Damit prüft es, ob du es wirklich ernst meinst.
In dieser Situation ist es von besonderer Wichtigkeit, dass du die Konsequenzen eines Fehlverhaltens richtig wählst.
 
Der berühmte Satz: „Ich zähle bis drei und dann…“ ist ebenso unsinnig wie,
„Wenn du jetzt nicht sofort….. dann hast du
  • Hausarrest
  • Fernsehverbot etc.
Wähle die Konsequenzen aus dem Fehlverhalten sinngemäß. Ein Kind, das sich nicht an die verabredeten Zeiten hält, darf am nächsten Tag genau die überschnittene Zeit früher zu Hause sein.
Oder wenn dein Kind keine Zeit hat sein Zimmer in Ordnung zu bringen, weil es dringend Computerspiele spielen muss. Dem kannst du auch gerne die Kabel des Computers ziehen und nach getaner Arbeit wiedergeben.
 
Statt deine Sorgen, Ängste und Fragen in den sozialen Netzwerkgruppen zu schreiben, hol dir gerne Unterstützung, in deinem ersten kostenfreien Impulsgespräch. Dies ist dann individuell für dich und deine Familie, mit mir als deine kompetente Ansprechpartnerin.
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